Branchenverbände laden zum Zukunftsworkshop nach Leipzig – Umwelt und Perspektiven für die Industrie prägende Themen

  • ZVSHK, EFA und Fachverband Schornsteintechnik luden über 50 Teilnehmer aus den Bereichen Politik, Verbände, Industrie und Forschung zum gemeinsamen Diskutieren der Zukunftsperspektive für den Brennstoff Holz ein.
  • Bereitschaft der Industrie zur Veränderung wird von Politik und Verbänden als positives Zeichen gewertet.
  • Ergebnisse werden momentan aufbereitet und demnächst umfangreich präsentiert.

Die Zukunft der Ofen und Schornsteinbranche stand im Mittelpunkt eines Workshops, zu dem die Verbände Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), der Europäischen Feuerstätten Arbeitsgemeinschaft (EFA) und dem Fachverband Schornsteintechnik gemeinsam am Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) von 24. bis 25. Juni 2019 eingeladen haben. In konzentrierter Atmosphäre haben über 50 Teilnehmer Perspektiven erarbeitet, wie die Wärme aus regenerativen Rohstoffen zur Klimawende beitragen kann. Auch Konfliktthemen wie die Feinstaubbelastung durch die Verwertung von Holz wurden nicht ausgespart.

Dr. Ingo Hartmann vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) führte mit aktuellen und noch unveröffentlichten Studienergebnissen in das Thema ein, Jean-Jacques Adam vom europäischen Spitzenverband Bioenergy Europe, ehemals Aebiom, lieferte einen Überblick über europäische Regulierung. Gemeinsam wurden dann im Workshop einige Felder identifiziert, in denen Politik, Forschung und Industrie gemeinsam Verantwortung übernehmen können. Mit dem Ziel, eine einfache, sichere und umweltfreundliche Alternative zur fossilen Wärmeerzeugung zu schaffen. Andreas Müller, Geschäftsführer Technik des ZVSHK: „Nach unserem Workshop müssen wir klar sehen: Die Verantwortung lässt sich nicht auf Politik und Verbraucher abwälzen, die Industrie muss sich bewegen. Wir haben aber auch eine beeindruckende Bereitschaft vieler Industrievertreter, die Zukunft aktiv in die Hand zu nehmen und aus einer Opferrolle herauszutreten wollen.“

Die Teilnehmer hatten zwei Tage lang in einem interaktiven Workshop-Format unter anderem über verschiedene Möglichkeiten der Emissionsreduzierung diskutiert und in gemischten Kleingruppen Ziele definiert. Dr. Johannes R. Gerstner, bei der EFA mit strategischen Aufgaben der Verbandsinteressen beauftragt, hat das Konzept gemeinsam mit Tim Froitzheim vom ZVSHK und Fritz Allendorff, Vorstandsmitglied der EFA, entwickelt. Dazu Tim Froitzheim: „Wir haben Elemente aus der Zukunftsforschung und das Format des World-Cafés kombiniert, um alle Teilnehmer zum aktiven Arbeiten einzuladen – mit tollen Ergebnissen, die hoffentlich zum Nachmachen in anderen Verbänden anregen.“

Das von einigen Teilnehmern im Vorfeld vermutete Konfliktpotenzial spielte keine Rolle, es überwogen die gemeinsamen Ziele und Perspektiven. Und das trotz eines durchaus gemischten Teilnehmerfeldes. Anders als zu erwarten waren die Industrievertreter nicht in der Mehrheit. Es überwogen Teilnehmer aus den Bereichen Verbände, Innungen, Politik und Forschung. Auch die Fachmedien zeigten reges Interesse. Uwe Striegler, Vorstandsvorsitzender der EFA und damit einer der Gastgeber der Veranstaltung, war allerdings angesichts der konstruktiven Atmosphäre wenig überrascht: „Die EFA vertritt seit einigen Jahren eine umweltaffine Strategie des Dialogs, das wurde von vielen Teilnehmern auch so gesehen und unsere Einladung zur sachlichen Diskussion gerne angenommen.“

Andreas van den Bogaert, Vorstandsvorsitzender des Fachverbands Schornsteintechnik und ebenfalls Gastgeber, zeigte sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden und hofft auf eine breite Diskussion in der Branche: „Wir werten nun einiges an gesammeltem Material aus und werden das Ganze auch der Gesamtbranche über alle Verbandsgrenzen hinweg zur freien Verfügung stellen, immer in der Hoffnung, dass dadurch die momentan notwendigen Impulse gegeben werden.“

Fest steht schon, dass die Ergebnisse auf der Herbsttagung der Europäischen Feuerstätten Arbeitsgemeinschaft von 24. bis 25. Oktober in Berlin präsentiert werden. Die Teilnahme steht wie in den vergangenen Jahren auch Nicht-Mitgliedern offen.

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